Nach Lavas Tod konnten wir uns zunächst überhaupt nicht vorstellen, in absehbarer Zeit einen neuen Hund ins Haus zu holen. Jetzt verstehe ich Menschen, die sich nach dem Tod ihres geliebten Vierbeiner nie wieder einen neuen Gefährten suchen, weil der Abschied so schmerzt, dass sie es nicht noch einmal erleben möchten. Ich dachte anfangs ebenso. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr wurde mir bewußt, wie kostbar die vielen, schönen Jahre mit Lava waren und das es das ist, was wirklich zählt. Ich möchte keinen Tag davon missen. Und mir war klar, eines Tages sind wir wieder bereit für einen neuen Hund. Doch lag für mich dieser Tag noch in weiter Ferne.
Meist kommt alles anders, als man denkt und manchmal winkt einem das Schicksal zu, wenn man am wenigstens damit rechnet. Als ich eines Abends auf der Homepage von Renate und Peter, Lavas Züchtern, schaute, entdeckte ich sie: eine 18 Monate alte gestromte Hündin, die aufgrund der Trennung ihrer Vorbesitzer ein neues Zuhause suchte. Bei ihrem Namen musste ich zweimal hinschauen, um es glauben zu können: Ava vom Vogtlandeck.
Zwei Tage später waren wir frei nach dem Motto “Wir können sie uns ja mal anschauen” auf dem Weg ins Vogtland. Als wir aus dem Auto ausstiegen, warteten Renate, Peter und ihr Rudel auf uns und eine riesige, gestromte Hündin kam auf mich zugelaufen und leckte meine Hand ab. In diesem Moment war es um mich geschehen, und ich wußte, dass ich sie nicht nur anschauen wollte, sondern sah Ava in Gedanken schon mit Quattro über die Wiesen rennen.
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