|
Vier Wochen sind nun vergangen und ich wünschte, ich könnte schreiben, dass Lava wieder gesund ist. Aber leider ist das noch nicht der Fall. In den vergangenen Wochen hatte sie mehrere Fieberschübe. Den letzten und schlimmsten hatte sie bei einem Besuch in der Tierklinik vor zwei Wochen. Sie war nicht mehr ansprechbar und ihre Augen drehten sich permanent. Das Fieber hatte sie schnell besiegt, doch was blieb, waren zentralnervöse Störungen. Diese äußerten sich so, dass Lava nicht einmal allein stehen konnte, ihren Kopf schief hielt und orientierungslos war. Die folgenden Tage waren sehr schwer, aber Lavas unglaublicher Lebenswille hat uns Mut gemacht. Wir mussten sie in den Garten tragen zum Wasserlassen, da sie aufgrund starker Gleichgewichtsprobleme nicht laufen konnte bzw. bei jedem Schritt umzufallen drohte. Doch von Tag zu Tag machte sie Fortschritte und nach 5 Tagen lief sie wieder allein in den Garten. Mitterweile wird ihr Gang immer sicherer und auch den Kopf hält sie nur noch manchmal schief. Im Haus ist sie schon wieder ganz die Alte, öffnet alle Türen, hinter denen etwas Essbares sein könnte, und kündigt die Ankunft des Briefträgers lautstark an. Ihr geht es in diesen Tagen sehr gut, aber ihre Krankheit hat sie noch nicht überstanden.
Was wir mittlerweile wissen, ist, dass Lava nicht an Borreliose erkrankt ist. Da ich Zweifel an der Diagnose Borreliose hatte, nachdem ich mich näher mit dieser Krankheit beschäftigt hatte, habe ich mich mit Dr. Straubinger von der Universität Leipzig in Verbindung gesetzt, der als Experte auf dem Gebiet der Borreliosediagnostik gilt. In seinem Institut wurde Lavas Blut daraufhin erneut untersucht, und es fanden sich in zwei Tests keinerlei Anzeichen für eine Borrelioseinfektion.
Lava war nun aber aufgrund des ersten positiven Tests behandelt worden wie ein an Borreliose erkrankter Hund. Das heisst, sie erhielt eine extrem hohe Dosis Antibiotika. Und die Folge dieser Behandlung ist nun, dass ihre Leber stark geschädigt ist. Die Leber ist ein Organ, das sich selbst wieder gut erholen kann - wir haben es ja Anfang des Jahres bei Elsa erlebt - und so hoffen wir, dass sich jetzt nach der Umstellung der Medikamente ihre Leberwerte schnell bessern.
Ich möchte mich an dieser Stelle gern einmal bei einigen Menschen bedanken, die uns in den letzten Wochen besonders geholfen haben. Dies sind zum einen die Tierärzte Frau Dr. Natali Bauer von der Universität Giessen, Herr Dr. Siegfried Heinrich aus Dresden und Dr. Reinhard Straubinger von der Universität Leipzig, die sich - obwohl Lava nicht bei ihnen in Behandlung ist - die Zeit genommen haben, sich Lavas Befunde anzusehen oder ihre Krankengeschichte anzuhören und uns dann fachlich zur Seite standen. Als “Retterin in der Not” erwies sich die Tierärztin Frau Marion Reyer aus Bebra, die auch zu Pfingsten schnell und problemlos einen Hausbesuch möglich machte, nur um Lava Blut abzunehmen - dank ihrer Hilfe konnten wir Lava die Fahrt in die Tierklinik ersparen. Außerdem möchte ich mich bei Annette Kruse bedanken, die mir die labortechnischen Untersuchungen und Ergebnisse stets verständlich erklärt und geduldig meine vielen Fragen beantwortet, bei Feuerwehrmann André Forisch für seine schnelle Hilfe und bei allen, die Lava die Daumen gedrückt haben und auch immer noch drücken.
|