Mai 2004

02.05.2004

Am Freitagabend sind Quattro und ich von unserem Kurzurlaub zurückgekehrt. Die Wiedersehensfreude bei Lava und Quattro war riesengross. Bei einer ersten kurzen Begrüssung war abzusehen, dass Lava nicht mehr paarungsbereit ist, und so konnten wir die beiden gleich wieder zusammenlassen.

Quattro hat die letzte Woche richtig gutgetan. Kaum im Urlaubsquartier angekommen, schlief er erst einmal wie ein Murmeltier, und auch seinen Appetit fand er rasch wieder.
Mehr über die Tage im Schwarzatal findet Ihr unter
“Quattro im Herzen Thüringens”.

07.05.2004

Der Himmel scheint all seine Schleusen geöffnet zu haben: seit 2 Tagen schon regnet es ununterbrochen. Bei solch einem Regenwetter überlegen sich Lava und Quattro zweimal, ob sie eine Pfote vor die Tür setzen.
Lava ist momentan ein richtiger Nimmersatt. Überall, wo etwas Essbares zu vermuten ist, taucht über kurz oder lang eine Hundenase auf. Ihren Napf leert sie in der gleichen Zeit, in der Quattro gerade mal die Hälfte seiner Ration gefressen hat. Natürlich möchte das Lava nutzen, um auch noch einen Teil von Quattros Portion zu ergattern, der bereitwillig das Feld räumen würde, wenn nicht jemand von uns danebenstehen und aufpassen würde, dass jeder der beiden nur seine Ration frisst.
Lava möchte nicht ohne Grund so viel fressen zur Zeit. Ihre Fressgier ist vermutlich ein Zeichen dafür, dass sie in Kürze scheinträchtig sein wird.
Die Scheinträchtigkeit findet ihren Ursprung in den Vorfahren unserer Hunde, den Wölfen. Im Wolfsrudel bekam nur die Leitwölfin Junge, konnte sich aber aufgrund ihrer Aufgaben als ranghöchste Wölfin, nicht um ihre Welpen kümmern. Die Aufzucht der Jungen  übernahmen stattdessen die rangniederen Wölfinnen, die um die Welpen säugen zu können, selbst Milch produzieren mussten, ohne selbst trächtig gewesen zu sein.
Die Scheinträchtigkeit ist also ein natürlicher Vorgang. Bei Lava äußert sie sich dadurch, dass einige Zeit nach der Läufigkeit ihr Gesäuge anschwillt und sie etwas träge ist. Viel Bewegung und Ablenkung schaffen dann Abhilfe. In der Regel schwillt bei Lava das Gesäuge schnell wieder ab, und eine Milchproduktion erfolgt nicht.
Ihre erste Scheinträchtigkeit war sehr ausgeprägt; damals hatte sie sich einen quietschendes Hundespielzeug in Form eines großen Stück Käses als (Traum-)Baby auserwählt und dieses bemuttert. Sie lag auf dem Sofa, den Käse zwischen den Pfoten, und kaum fiel der Käse vom Sofa herunter, jaulte Lava herzerweichend, solange, bis sie ihn sich wieder geholt hatte. Wir hatten keine andere Wahl, als ihr das Spielzeug wegzunehmen - kaum war der Käse weg, war Lava auch wieder ganz die Alte.
Seither hat sie zum Glück nie wieder ein Spielzeug bemuttert.

12.05.2004

Heute besuchten Lava und Quattro den Tierarzt zum alljährlichen Impfen und Gesundheitscheck.
Das war natürlich ein aufregendes Erlebnis für die beiden. Während Lava im Wartezimmer geduldig wartete, inspizierte Quattro erst einmal gründlich die Praxis.

Als ihm dann langweilig wurde, fing er an, ein bißchen herumzujammern, was die beiden in der Voliere befindlichen Amazonen sogleich imitierten. Und schon war Quattros Langeweile wie weggeblasen, und er beobachtete die Vögel.
Lava und Quattro erfreuen sich bester Gesundheit, wie der Tierarzt feststellen konnte. Lava hatte eine “Beule” auf dem Rücken, die jahrelang unverändert geblieben war und keiner Behandlung bedurfte, sich aber in den letzten Wochen deutlich vergrößert hatte, und daher heute punktiert wurde. Es handelte sich um eine verstopfte Talgdrüse. Lava ließ die sicher etwas schmerzhafte Behandlung geduldig über sich ergehen, und wir waren sehr stolz auf sie. Zur Belohnung gab es zwei große Scheiben Bierschinken.
Wir haben Lava und Quattro heute auch wiegen lassen. Während Fliegengewicht Quattro 63 kg auf die Waage brachte, schaffte es unser tapferes Mädchen, ihren Verehrer noch um 10,5 kg zu übertrumpfen.

13.05. - 15.05.2004

Lava und Quattro waren sehr überrascht, als plötzlich zwei amerikanische Studentinnen bei 

uns einzogen. Jill und Jessica sind Mitglieder des Wartburg College Wind Ensemble aus Waverly/Iowa.
Das aus 56 Studenten und Studentinnen verschiedener Fakultäten bestehende Orchester unter der Leitung von        Dr. Craig A. Hancock, das 2003 in der New Yorker Carnegie Hall gastierte, absolviert alle 3 Jahre eine internationale Tournee. Die diesjährige Tour führte das Ensemble durch Europa. Nach Konzerten, in England, Österreich, Tschechien und mehreren deutschen Städten, beendete das Orchester seine Tournee in Waverlys Partnerstadt Eisenach, und gab am 14.Mai in der Eisenacher Georgenkirche ein phänomenales Abschiedskonzert.

Während der Tournee sind die Studenten und Studentinnen in Gastfamilien untergebracht. Da wir bereits in den vergangenen Jahren Studentinnen aus Waverly beherbergt haben, war es uns auch in diesem Jahr ein Vergnügen, die neunzehnjährige Jill und die zwanzigjährige Jessica bei uns aufzunehmen.
Beide haben keine Angst vor Hunden, waren aber angesichts der beiden Riesen, die sie erwarteten, doch etwas eingeschüchtert. Lava schaffte es schnell, Jill und Jessica für sich zu gewinnen, indem sie sich an sie schmiegte und sich ausgiebig streicheln ließ. Als sie dann auch noch gleich lernte, Jessica auf das Kommando “Hello!” die Pfote zu geben, war diese Freundschaft besiegelt.
Quattro begrüßte Jill und Jessica, indem er sie lautstark anbellte. Mit dieser kleinen Showeinlage glaubte er scheinbar, mächtig Eindruck schinden zu können. Dabei hatte er selbst wohl mehr Angst als Jill und Jessica.

Nachdem er sie ausgiebig beschnuppert hatte, ließ er sich dann jedoch ebenfalls bereitwillig streicheln.
Leider hatten die Mitglieder des Orchesters einen so straffen Zeitplan einzuhalten, dass sie nur wenig Freizeit hatten. Dafür sahen sie jedoch in der Kürze alle Sehenswürdigkeiten, die Eisenach zu bieten hat. Einer der Höhepunkte ihrer Reise war der Besuch der Wartburg, nach der das College in Waverly benannt wurde.
Das Highlight für uns war natürlich das Konzert des Wind Ensemble am Freitagabend. Die Studenten begeisterten ihr Publikum mit einer bunten Mischung aus Werken von Strauss, Wagner und Shostakovich, einer Loius Armstrong Revival Selection und traditionellen amerikanischen Stücken.

Am frühen Samstagmorgen hieß es dann leider schon wieder Abschied nehmen von Jill und Jessica, da das Orchester nach einem kurzen Zwischenstopp in Island am Montag seine Heimreise in die USA antritt.

29.05.2004

An unserem heutigen Grillabend wollte Quattro die Gunst der Stunde nutzen, als wir anderweitig beschäftigt waren, und sich unbemerkt ein Steak klauen. Er hatte jedoch die Rechnung ohne Lava gemacht, die seinen Plan durchschaute und ihn kurz vor dem Teller abpasste und ihm die Leviten las. Den Rest des Abends lag Quattro mucksmäuschenstill auf seiner Decke und riskierte nicht einmal mehr einen Blick zu dem lecker duftenden Fleisch.

31.05.2004

Es gibt Motive, die man als Fotograf nur selten vor die Kamera bekommt. Wenn man aber die Kamera zur richtigen Zeit parat hat und der Schnappschuss dann missglückt, ärgert man sich doppelt.
Quattros größtes Hobby ist das Springen. Ob über einen Graben oder senkrecht in die Höhe nach einem Ball - er springt wie eine Feder. Das in Bildern festzuhalten, ist mir aber bislang noch nicht recht gelungen. Heute hätte es fast geklappt. Aber seht selbst, was ich meine:

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