Weitaus weniger Glück hatten wir bei einem Ausflug zu den seltenen Kegelrobben, die im Greifswalder Bodden seit einiger Zeit wieder heimisch sind. Vom Hafen Lauterbach aus starteten wir zu einer “Robbenexpedition” unter fachkundiger Führung. Das war vielleicht ein Reinfall!
Das Schiff sah aus wie ein Relikt aus DDR-Zeiten und im Inneren stank es fürchterlich nach Diesel. Um die Zeit bis zu den Robbenbänken zu überbrücken, hielt eine Mitarbeiterin des Biosphärenreservats einen Vortrag über die Robben. Da die ganze Tour unter dem Motto aufgebaut war, aus den Mitfahrern, in unserem Fall in der Mehrzahl Senioren, “Urlaubsranger” zu machen, fühlten wir uns zum Teil wie Viertklässler auf Klassenfahrt. In der Hoffnung auf Robbensichtungen konnte man aber auch das noch ertragen; wir waren jedoch mehr als erleichtert, als wir endlich mit unseren Ferngläsern bewaffnet an Deck durften. Bei der nun folgenden einstündigen Umkreisung die Robbenbänke habe ich viel gesehen. Viel Wasser. Die Bedingungen, Robben zu sehen, sollten an diesem Tag optimal sein, der Wasserspiegel nicht zu hoch, hatte man uns vor der Tour versprochen. Als wir eintrafen, waren jedoch nicht einmal mehr die Spitzen der Steine zu sehen, auf denen die Robben liegen. Dann und wann hörte man den Ruf eines “Urlaubsrangers”, der in weiter Ferne einen Robbenkopf zu sehen glaubte. Oder war es doch nur eine Möwe gewesen? Am Ende unserer Tour werden zwei Robbensichtungen im Protokoll des wissenschaftlichen Teams stehen. Ich habe nur Wasser gesehen.

Das Schönste an dem Ausflug war die Rückfahrt an Deck. So konnten wir wenigstens die schöne Landschaft geniessen und uns eine kühle Brise um die Nase wehen lassen.

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